Island 2010 - Haukadalsá

Von der Schweiz aus erreicht man Island nach einem ca. 5-stündigen Flug via Kopenhagen. Am Flughafen Keflavik wurden wir von einem Fahrer abgeholt und via Reykjavik fuhren wir ca. zweieinhalb Stunden bis zur Lodge welche direkt an der Haukadalsá liegt.
Die komfortable, familiäre Lodge hat sechs Doppelzimmer mit eigener Dusche/WC. Ebenfalls dazu gehört eine Sauna, Hot-Pot, Freezer, ein 4x4 Fahrzeug und vieles mehr. Täglich wurde uns ein umfangreiches Frühstück, ein Lunch am Mittag und ein feines 3-Gang Menü am Abend serviert. Das Essen war sehr gut.
Die Haukadalsá ist einer der 15 besten Lachsflüsse in Island und rangiert innerhalb der besten 100 Gewässer für den atlantischen Lachs auf der Welt. Ganz besonders attraktiv ist der Fluss durch seine 40 wunderschönen Pools auf einer kurzen Strecke von rund 7 km zwischen Ausfluss aus dem See Haukadalsvatn und dem Meer. Die Pools sind sehr unterschiedlich in ihrer Art: Ruhige, tiefe Becken, rauschende Schwellen, breite Züge....alle mit eigenem speziellen Charakter, welcher uns immer wieder neu herausforderte. Zu einem der 5 Beats (Flussabschnitte) in welche der Fluss aufgeteilt ist, gehören 7 - 9 Pools. An jedem Beat fischt nur 1 Rute. Eine Rute kann man sich auch teilen, d.h. Andy und ich teilten uns eine Rute. Nach jedem halben Tag wird das Beat gewechselt. So konnten  wir jedes Beat sicher einmal am Morgen und einmal am Nachmittag befischen.
An der Haukadalsá darf man auch mit dem Wurm fischen. Ausgenommen sind spezielle Wochen, an denen der Fluss ausschliesslich nur mit der Fliege befischt werden darf.
Wir fischten mit einer 1-hand Fliegenrute, 10 Fuss, Schnurklasse 8 schwimmend, selten intermediate oder sinkend, Vorfach 0,28 - 0,35 mm. Es wird mit kleinen Fliegen, meist mit micro-tubes mit Hakengrösse 16 oder 18 gefischt. Aber auch grosse Fliegen können überaus fängig sein (z.B. red-francis, blue-charm und alle gängigen isländischen Muster).

Wir fischten 6 Tage an der Haukadalsá und 1 Tag an der Thverá (siehe Bericht unten von der Thverá). Insgesamt fingen Andy und ich mit einer Rute 12 Lachse, der Grösste war 88 cm und 6 kg.
Die Fische werden direkt nach dem Fang tiefgefroren und etikettiert. Zur weiteren Verarbeitung werden die Lachse in die Räucherei gebracht. Die Auslieferung in die Schweiz per Luftfracht erfolgt im Spätherbst.

Die Haukadalsá ist wirklich zu empfehlen. Einerseits von der Fischerei und andererseits von der Lodge und der ausgezeichneten Betreuung. Interessierte melden sich doch bei:
W. u. C. Kummer
info@iceland-angling.com

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bedanken bei Cordula und Walter Kummer für ihre sehr gute Betreuung, ihre Tipps und ihr "mitfiebern".

Eine Perle der Natur, die kleine Thverá

Als Zusatzmöglichkeit zu der Haukadalsá nahmen wir die Gelegenheit war, auch an der kleinen Thverá zu fischen. Die Thverá fliesst durch ein unberührtes und schwer zugängliches Tal und mündet bei der Lodge in die Haukadalsá.

Am Mittag fuhren Cordula, Walter, Andy und ich von der Lodge aus mit dem 4x4 Fahrzeug ca. eine Stunde über Stock und Stein. Danach ist ein weiterkommen mit dem Fahrzeug nicht mehr möglich. Cordula fuhr mit dem Auto wieder zurück. Nach ca. drei Stunden Marsch durch schwieriges, teilweise sumpfiges Gelände erreichten wir den Wasserfall der Thverá von dem angenommen wird, dass die Lachse nicht mehr weiter hochsteigen. Die Witterung setzte uns doch einiges zu, es war 3 Grad, neblig, windig und teilweise regnete es leicht.
In einer alten Militärkiste, die das ganze Jahr dort oben steht, ist alles notwendige für die Übernachtung deponiert. Nach einer eher ungemütlichen, schlaflosen Nacht im Zelt, war das Fischen in dieser völligen Einsamkeit ein unvergessliches Erlebnis. Wir marschierten ca. 17 km flussabwärts, überquerten diesen mehrmals bis wir schliesslich am Ende des Tages bei der Lodge waren.

Dieses Abenteuer ist also nur wetter- und windresistenten Fischern mit einer guten Kondition zu empfehlen. Für uns war es einzigartig und wir möchten es nicht missen.
Nach diesen Strapazen genossen wir ein wohlverdientes Bier im Hot-Pot, wo sich unsere Glieder langsam wieder erholten. Die Bilder werden euch das Erlebte noch eindrücklicher vermitteln, viel Vergnügen.